Meine Auseinandersetzung mit der Künstlichen Intelligenz

In den 1990er Jahren experimentierte ich mit Röntgenbildern. Diese Idee habe ich versucht mit Hilfe der KI neu umzusetzen. 7/2024
Bereichert die KI meine Kreativität ?
Die wie aus den Nichts aufgekommene „Künstliche Intelligenz“ in der Bilderwelt, überraschte mich vor 2 Jahren wie ein unvohergesehener Donnerschlag. Meine, oft sehr aufwändig gefertigten Bildkreationen, stellten nun meine Arbeitstechniken und Herangehensweise infrage. Nachdem ich mich nach einer Phase der Ernüchterung innerlich wieder aufgerichtet habe, war ich entschlossen den Kopf nicht “ in den Sand zu stecken“, sondern mich der neuen Herausforderung zu stellen. Ich erarbeite ich mir das Wissen um diese neuen Möglichkeiten mir zunutze zu machen . Die hier gezeigten Ergebnisse sind im Zeitraum von Juli 2023 – August 2024 entstanden und spiegeln somit mein 1. Lehrjahr im Umgang mit diesen neuen Möglichkeiten. Mein Anliegen war von vornheirein: Fotos zu kreieren, die Ausstellungsqualität erreichen und nicht gleich auf eine KI Generierung hinweisen.
Im Mai 2023 wurde ich erstmals auf diese -in die Bilderwelt eingreifende – Ki durch einen Bericht in der Offenburger Tageszeitung (OT) aufmerksam. Der Journalist und Zukunftsanalyst Dr. Karl-Ulrich Moeller lud zu einem Vortrag über die Künstliche Intelligenz ins „Bücherstüble“ nach Fessenbach ein. Ich nahm daran teil und erfuhr grundlegend neues über diese KI .Über Ihren künftigen Einfluss auf die Bilderwelt sowie deren Auswirkungen auf die verschiedenen foto-verarbeitenden Berufssparten. Viel Positives- viel Negatives. Begleitend dazu eine kleine Ausstellung mit KI-generierten und auf Leinwand ausgedruckten Bildern, die in Qualität und Komposition noch sehr verbesserungsfähig, aber dennoch aufzeigten welch Potential sich da schon in den Anfängen zeigt.
.Bis dato war mir diese KI nur als „ChatGPT“ im Sprach – und Textbereich ein Begriff und tangierte meine fotografisch-künstlerischeTätigkeit nicht. Umso mehr wurde ich hier voll überrascht, welch starkes Instrument auch im Bildbereich sich hier entfaltet. Dass alle Bilder eher wie ein Produkt zufälliger zusammengefügter Einzelbilder wirkten, spielte hier erstmal keine Rolle. Das war Mitte Juni ! schon 2 Wochen später bekam ich die Möglichkeit zur Testung der vorab neuen Photoshop -BETA-Version, die den Nutzern zum Download zur Verfügung stand. Ich installierte diese Testversion mit integriertem KI-Generator ( Firelfly) – parallel zur noch aktuellen Version
Nach ein paar Anläufen, bedingt durch die Befehlseingabe in Englisch und dem Erlernen der Eingabestrukturen, kamen teils absurde, teils schon nahe an der Realität aussehende „Wesen“ auf die gewünschte Bildfläche. Die verbesserte zweite Programmversion brachte schon Ergebnisse, die ich in Teilen verwenden konnte. Das Titelbild (oben links), hätte ich auf herkömmliche Arbeitsweise so nicht anfertigen können. Es entstand aus einem Phantasietext über Licht und Wellen . Das war Mitte August 2023. Das nächtes Update sollte noch weit mehr leisten.
Einfach „BEÄNGSTIGEND-FASZINIEREND“. Sind wir noch in der Lage – rein mit der KI erzeugte Fotos oder der Malerei nahekommende Bilder – von handwerlich Gemachtem zu unterscheiden?
Sie hat etwas mit mir gemacht – diese neue Möglichkeit mit Unterstützung der KI meine Phantasien in Bilder umzusetzen. All die anderen Fotos auf meiner Webseite : atzphotos.de zeigen Bildergebnisse die entweder rein fotografisch entstanden, gemalt und gezeichnet sind oder Ergebnisse von am PC zusammengefügten Elementen verschiedenster Arbeitstechniken gemacht wurden . Allesamt jedoch Arbeiten aus meiner „Hand“. Das was Sie nun hier sehen sind Resultate die kaum noch auf der Basis von mir gemachter Fotoaufnahmen bestehen, die ich jedoch durch Texteingabe mit der künstlichen Intelligenz zusammen „kreiert“ habe. Sie bilden somit eine Symbiose aus meiner Vorstellung vom fertigen Bild, Vorschlägen dieser „Künstlichen Intelligenz“ und mehr oder weniger intensiven Nacharbeiten/Retuschen am PC.
Mein Fazit
.Während dieser KI- Arbeitsphase habe ich bemerkt, dass diese schier unendlichen Möglichkeiten, in mir einen Drang hin zur „Perfektion“ auslösten. Ich immer mehr versucht habe, Szenen wie ein real aufgenommenes Foto darzustellen. Alle Bildergebnisse dieser Webseite, entstanden daher nicht nur durch das Aneinanderreihen von Texten. Die KI bot mir jeweils nur Vorschläge an, die oftmals nicht meinen Vorstellungen entsprachen. Somit war es nicht nur ein zeitlicher Aufwand, sondern bedurfte auch zahlreicher „manueller“ Eingriffe. Die jedoch am Gesamtaufwand gemessen, deutlich geringer waren, als ich es bislang gewohnt war. Jede Generation wird durch das Umfeld und mit den ihr zur Verfügung stehen Mitteln- zur Umsetzung ihrer Ideen konfrontiert. Da ich in eine analoge Welt hineingeboren wurde, mich einige Jahrzehnte damit umgeben sah, erforderten all die Neuerungen die aufkamen, stets ein Anpassen und Ausloten dieser neuen Techniken – immer entdeckte ich Möglichkeiten diese für meine kreative Arbeit zu nutzen. Nun stellte ich mich nochmals einer solchen Herausforderung. Es war nicht das Erlernen selbst, das mir zu schaffen macht, es war vielmehr die Erfahrung aus diesem Prozess.
Die Freude im Umgang mit der Kamera, den Menschen und das Ausarbeiten der Bilder auf Grundlage jahrelang erlenter Technik. All dies und auch die Motivsuche in meiner realen Umgebung kann die KÜNSTLICHE INTELLIGENZ nicht ersetzen. Des weiteren kommt trotz eines akzeptablen Bildergebnisses, in mir nicht der innere Stolz auf, der mir bei Arbeiten herkömmlicher Machart zuteil wurde.
Aus all den daraus gewonnenen Erkenntnissen habe ich meinen weiteren Schaffensweg festgelegt. Sicher komme ich ab und zu wieder darauf zurück um eine Bildvision umzusetzen, die mit meinen bisherigen Techniken nicht umzusetzen sind – sie wird aber mein weiteres Tun nicht dominieren. „PROJECT – QR“ in Form des Raumwunders, wird auf längere Zeit das letzte mit der KI gestaltete Projekt sein.
Von nun an werde ich wieder vermehrt zu meinen alten Kameras greifen und auf guten alten Film fotografieren.
Vielleicht wird aus weniger dann wieder mehr – Vielleicht ?
Vielen Dank für Ihr Interesse